So 16.06.2024, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Kleiner Saal
Henri Tomasi: Concert champêtre für Oboe, Klarinette und Fagott
Francis Poulenc: Sonate für Klarinette und Klavier
Francis Poulenc: Sonate für Oboe und Klavier
Charles Koechlin: Sonate für Fagott und Klavier op. 71
Jean Françaix: Trio für Oboe, Fagott und Klavier
Francis Poulenc: Trio für Oboe, Fagott und Klavier
Charles Koechlin: Trio d‘anches op. 206
Oboe: Guilherme Filipe Sousa
Klarinette: Patrick Hollich
Fagott: José Silva
Klavier: Mario Häring
Guilherme Filipe Costa e Sousa wurde in Coimbra (Portugal) geboren. Seinen Bachelor of Music im Hauptfach Oboe schloss er bei Ricardo Lopes in der Escola de Música e Artes do Espectáculo in Porto ab. Anschließend absolvierte er den Master of Music bei Diethelm Jonas an der Musikhochschule Lübeck. Sowohl als Solist wie auch im kammermusikalischen Bereich hat Guilherme Sousa diverse Wettbewerbe gewonnen, u. a. jeweils den 1. Preis beim Musikwettbewerb des Portugiesischen Rundfunks RTP „Prémio Jovens Músicos” in den Kategorien „Solo“ und „Kammermusik“, den 1. Preis beim „Concurso Nacional de Instrumentos de Sopro de Terras de La-Sallete“, den 2. Preis beim 51. Possehl Musikpreis sowie den 3. Preis beim „5th Józef Ciepłucha International Oboe Competition” im polnischen Łódź. In Portugal wurde er zum Nachwuchsmusiker des Jahres 2013 ernannt. Von 2015 bis 2017 war er Mitglied der Orchesterakademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, wo er bei Konzerten im In- und Ausland unter der Leitung von Dirigenten wie Mariss Jansons, Yannick Nézet-Séguin, Kent Nagano und Sir John Elliot Gardiner mitwirkte. 2017 wurde Guilherme Sousa als stellvertretender Solo-Oboist bei den Duisburger Philharmonikern engagiert. Anschließend übernahm er die Stelle als Solo-Oboist der Düsseldorfer Symphoniker an der Deutschen Oper am Rhein und war dort von 2017 bis 2020 als festes Mitglied tätig. Seit 2020 spielt er als Solo-Oboist beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
Patrick Hollich studierte an der Musikhochschule in Stuttgart und belegte zahlreiche Meisterkurse. Er ist mehrfacher Preisträger wichtiger Wettbewerbe. Zu seinen solistischen Erfahrungen zählen u. a. Auftritte mit der Philharmonie Baden-Baden und dem Rundfunkorchester Bukarest. Orchestererfahrungen sammelte er bereits im Bundesjugendorchester sowie seit 2013 bei diversen Gastengagements als Solo-Klarinettist, u. a. beim Museumsorchester Frankfurt und dem hr-Sinfonieorchester. Seit 2015 ist er stellvertretender Solo-Klarinettist beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
José Silva, 1995 in Barquisimeto (Venezuela) geboren, erhielt seinen ersten Fagottunterricht im Alter von neun Jahren im Rahmen des Ausbildungsprogramms „El Sistema”. Orchestererfahrung sammelte er in verschiedenen venezolanischen Orchestern unter Dirigenten wie Gustavo Dudamel, Simon Rattle oder Claudio Abbado. Im Alter von 15 Jahren war er erstmals mit dem Teresa Carreño Youth Orchestra auf Konzerttournee in Europa. In Caracas belegte er Meisterkurse unter anderem bei Klaus Thunemann und Carlo Colombo. Von 2012 bis 2017 studierte er bei Matthias Racz an der Zürcher Hochschule der Künste. José Silva war Akademist des Bayerischen Staatsorchesters und spielte als Aushilfe u. a. beim Tonhalle-Orchester Zürich und der Dresdner Philharmonie. Er ist Preisträger des Concours National d’Exécution Musicale de Riddes und des Carl-Maria von Weber Fagottwettbewerbs Breslau. Seit 2018 ist er Solo-Fagottist des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Schon der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert pflegten französische Komponisten und Orchester die Holzbläser in den Vordergrund zu stellen, was deren Stil und den besonderen französischen Klang ausmachen sollte. Francis Poulenc war einer der wichtigsten Vertreter dieser Tradition, und so steht die kreatürliche Vielfarbigkeit und feinfühlige Poesie seiner Musik im Fokus des 6. Kammerkonzert. „Wird nach all den impressionistischen Nebeln nicht diese simple und klare Kunst [von Poulenc], die so sehr an Scarlatti und Mozart erinnert, die nächste Phase unserer Musik sein?“ Die prophetische Äußerung Darius Milhauds über das Werden und Wirken Poulencs sollte sich im Bereich der Bläsermusik in jedem Falle bewahrheiten. Mit seinen wenigen Bläserwerken – dem Trio, dem Sextett und den drei Sonaten für Flöte, Klarinette und Fagott – setzte er Maßstäbe, die bis heute nachwirken. Komplementiert werden die kompositorischen Sphären Poulencs durch die Musik Henri Tomasis, Jean Françaix‘ und Charles Koechlins. Hinter dem scheinbar naiven Titel des ländlichen Konzerts „Concert champêtre“ von Tomasi verbirgt sich eine kenntnisreiche Anspielung auf die Musik des französischen Rokoko, vermischt sich französische „couleur locale“ mit dem korsischen Flair Tomasis Heimat. Zurück zu den Klängen des Impressionismus geht es mit Charles Koechlins Fagott-Sonate. Koechlin galt im Frankreich seiner Zeit als Außenseiter und schuf doch ein Ausnahmewerk, das zeigt, wie zart und gleichermaßen wild und rauschhaft das Fagott ist, wie viele prachtvolle Klangnuancen das Instrument, das sonst meist im Hintergrund steht, in sich trägt. Jean Françaix‘ Trio in vier Sätzen zeigt den 82-jährigen Komponisten unverändert auf der Höhe seiner Schaffenskraft: Melodische Erfindungsgabe, rhythmischer Witz, harmonische Elastizität und ein eleganter Instrumentalsatz gehen eine besonders glückliche Verbindung ein.
Ort: Elbphilharmonie, Kleiner Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg
Preise: € 28,00 / 20,00 / 14,00 / 10,00