Sa 04.03.2023, 19.30 Uhr | resonanzraum
„Der wendende und der wandelnde Punkt: Alter, Rente, Demographie“ – Vortrag von Prof. Dr. h.c. Axel Börsch-Supan, Ph.D., Direktor am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik, München
Franz Schubert: Streichquartett Nr. 12 c-Moll D 703 „Quartettsatz“
Bedrich Smetana: Streichquartett Nr. 1 e-Moll
Vortrag: Prof. Dr. h.c. Axel Börsch-Supan
Violine: Stefan Herrling
Violine: Yuri Katsumata-Monegatto
Viola: Sangyoon Lee
Violoncello: Saskia Hirschinger
Axel Börsch-Supan ist Diplom-Mathematiker, promovierte am M.I.T. in Volkswirtschaftslehre und war anschließend Assistant Professor for Public Policy in Harvard. Nach Deutschland zurückgekehrt, lehrte er in Dortmund und Mannheim, bevor er am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in München das Munich Center for the Economics of Aging einrichtete. Er war und ist Mitglied zahlreicher Regierungskommissionen im In- und Ausland und berät u.a. die EU Kommission, die OECD und die WHO.
Stefan Herrling bekam seinen ersten Violinunterricht im Alter von sieben Jahren bei seinem Vater. Mit 17 begann er sein Studium an der Musikhochschule Karlsruhe bei Jörg-Wolfgang Jahn. Nach dem Orchesterabschluss wechselte er zu Kurt Sassmannshaus und Dorothy DeLay an das College Conservatory Cincinnati, USA. Neben dem Kammermusikstudium bei dem LaSalle String Quartett und dem Tokyo String Quartett beendete er sein Studium mit dem Artist Diploma Degree. Im Anschluss daran legte er die Konzertreifeprüfung bei Max Speermann in Würzburg ab. Seine erste Anstellung erhielt er am Staatstheater in Hannover, seit 1992 spielt er im Philharmonischen Staatsorchester in den 1. Violinen.
Yuri Katsumata-Monegatto wurde 1992 in Yokohama geboren und begann im Alter von sieben Jahren Geige zu spielen. Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie an der Universität der Künste Tokio bei Sonoko Numata sowie an der Universität der Künste Berlin als eine Stipendiatin des DAAD bei Nora Chastain und Marlene Ito. Weitere musikalische Impulse erhielt sie u.a. auch durch das Artemis Quartett. Orchestererfahrung sammelte sie im Deutschen Symphonie-Orchester Berlin als Akademistin und im Gewandhausorchester Leipzig sowie bei zahlreichen internationalen Festspielen wie dem Verbier Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival und dem Pacific Music Festival. Yuri Katsumata ist Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe. Als Solistin spielte sie zahlreiche Konzerte, u. a. Krzysztof Pendereckis Doppelkonzert unter der Leitung des Komponisten. Seit 2020 spielt sie im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
Sangyoon Lee wurde 1989 in Seoul (Südkorea), geboren und begann mit neun Jahren Bratsche zu spielen. Als Solist trat er mit dem Gangneung Philharmonic Orchestra und dem Seoul National University String Ensemble in Südkorea auf. Er ist erster Preisträger des Hanyang- und des „Seoul-Baroque Ensemble“-Wettbewerbs und gewann internationale Preise etwa beim „Bordeaux String Quartet Competition“ (Frankreich), beim „Gianni Bergamo Classic Music Award“ (Schweiz) oder der „International Max Rostal Competition“ in Berlin. Sangyoon Lee studierte bei Nimrod Guez an der Hochschule für Musik Würzburg. Orchestererfahrung sammelte er mit einem Zeitvertrag beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und als Vorspieler bei den Symphonikern Hamburg. Seit 2019 ist er Stellvertretender Stimmführer der Bratschen beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
Saskia Hirschinger wurde 1995 in Halle an der Saale geboren und erhielt ab ihrem fünften Lebensjahr Cellounterricht bei Tamara Steger. 2014 begann sie ihr Studium bei Wen-Sinn Yang an der Hochschule für Musik und Theater München. Wichtige musikalische Impulse erhielt sie bei Meisterkursen von Wolfgang Boettcher, Frans Helmerson, Wolfgang Emanuel Schmidt, Jens Peter Maintz und Troels Svane. In der Spielzeit 2018/19 war Saskia Hirschinger Akademistin im NDR Elbphilharmonie Orchester. Im Anschluss daran setzte sie ihr Masterstudium bei Martin Ostertag an der Hochschule für Musik Karlsruhe fort. Zudem war sie Preisträgerin diverser Wettbewerbe und der Neue Liszt Stiftung Weimar. Saskia Hirschinger war Stipendiatin von „Live Music Now“ München und Trägerin des Deutschlandstipendiums. Orchestererfahrung sammelte sie als Cellistin im Staatsorchester Stuttgart sowie als Aushilfe im hr-Sinfonieorchester und im NDR Elbphilharmonie Orchester. Seit März 2020 spielt Saskia Hirschinger im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
Ist das aus dem 19. Jahrhundert stammende deutsche Sozialsystem ungeeignet, um im 21. Jahrhundert für soziale Sicherheit zu sorgen? Wird der demographische Wandel unser Rentensystem zerstören? Brauchen wir ein bedingungsloses Grundeinkommen, weil uns die Roboter die Arbeit wegnehmen? Müssen wir unser Sozialsystem wenden, umkrempeln und auf den Kopf stellen, um es der wandelnden Welt anzupassen? So schlimm wird es nicht. In seinem Vortrag erläutert Axel Börsch-Supan vom Münchner Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik, dass sich die Kombination von Demographie und Digitalisierung positiv auf die Organisation der Arbeit im Lebensverlauf auswirken kann, wir müssen uns nur ein wenig den veränderten Lebensbedingungen anpassen. Dazu zeigt er, wie unsere sozialen Sicherungssysteme derzeit funktionieren und wie sie demografiefest und digitalisierungsgeeignet gemacht werden können. Musikalisch umrahmen Mitglieder der Philharmoniker das Thema mit Musik von Schubert und Smetana. Das Thema der Reihe Musik und Wissenschaft lautet in dieser Saison „Die Welt im Wandel“ und vereint Kammermusik und Vorträge aus dem Forschungsbereichen der Plasmaphysik, der Wirtschaftswissenschaften und der Sozialpolitik.
Seit 2016 veranstalten das Philharmonische Staatsorchester Hamburg und die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. die interdisziplinären Themenkonzerte, bei denen klassische Musik und wissenschaftliche Themen aufeinandertreffen. Abendfüllende Konzertprogramme werden mit rund 30-minütigen Vorträgen aus unterschiedlichen Disziplinen kombiniert.
Ort: resonanzraum, Feldstraße 66, 20359 Hamburg
Preis: € 20,00