So 11.12.2022, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Kleiner Saal
Franz Danzi: Bläserquintett g-Moll op. 56,2
Paul Hindemith: Kleine Kammermusik op. 24,2 für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott
Paul Taffanel: Bläserquintett g-Moll
Malcolm Arnold: Three Shanties op. 4
Flöte: Manuela Tyllack
Oboe: Thomas Rohde
Klarinette: Christian Seibold
Fagott: Fabian Lachenmaier
Horn: Isaak Seidenberg
Bereits als Kind war die 1968 in Hamburg geborene Manuela Tyllack vom schönen Klang der Flöte fasziniert und erhielt im Alter von zehn Jahren ihren ersten Querflötenunterricht. Mit 15 wechselte sie zu Michael Bardeli, damaliger Flötist des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg, der sie entscheidend prägte und in ihr den Wunsch weckte, Orchestermusikerin zu werden. Ein erster Preis bei Jugend musiziert und andere Auszeichnungen ebneten den Weg zum Studium in der Flötenklasse von Karlheinz Zoeller an der Hochschule der Künste in Berlin, dem sich von 1992 bis 1994 ein Stipendium an der Karajan-Akademie anschloss. In diesen zwei Jahren wurde sie von Andreas Blau unterrichtet und konnte bei Konzerten und Tourneen der Berliner Philharmoniker durch Nordamerika, Japan, Israel und Europa mitwirken. 1994 erhielt Manuela Tyllack ihre erste Anstellung als Soloflötistin in Lübeck, welcher 1996 ein Engagement als stellvertretende Soloflötistin des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg folgte.
Thomas Rohde, geboren 1962 in Bremen, war neun Jahre lang Mitglied im Knabenchor „Unser Lieben Frauen“ in seiner Heimatstadt. Oboenstudium bei Wolfgang Hoth in Bremen und Winfried Liebermann in Hamburg. Als 20-Jähriger wurde er vom Nationaltheater Mannheim als Solooboist engagiert, 1988 bezog er dann ebendiese Position beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg. 1995 wurde er Preisträger des Eduard-Söring-Preises, seit 1997 ist er Mitglied des von Seiji Ozawa gegründeten und geleiteten Saito-Kinen-Orchesters. Seit 1998 ist er regelmäßig Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters und nimmt Gasttätigkeiten in vielen großen Orchestern (Bayerisches Nationaltheater, Staatsoper Berlin, Deutsche Oper Berlin, Bamberger Symphoniker, Münchner Philharmoniker, Sinfonieorchester des WDR, NDR und hr etc.) wahr. Thomas Rohde konzertierte unter namhaften Dirigenten wie Zubin Mehta, Lorin Maazel, James Levine, Christian Thielemann, Gary Bertini, Christoph Eschenbach, Seiji Ozawa u. a. Regelmäßige Meisterkurse in Asien, CD-Einspielungen von Solo-Konzerten und Kammermusik komplettieren sein musikalisches Wirken.
Christian Seibold wurde 1966 in Waiblingen (Baden-Württemberg) geboren. Als Jungstudent ging er bereits mit 17 Jahren an die Musikhochschule München, wo er von 1982 bis 1989 bei Gerd Starke Klarinette studierte. Über die Frankfurter Oper kam er 1993 als Hoher Klarinettist zum Philharmonischen Staatsorchester nach Hamburg. Seine Orchestertätigkeiten führen ihn zu international renommierten Orchestern wie dem NDR Elbphilharmonie Orchester, den Münchner Philharmonikern oder dem Gürzenich Orchester, wo er unter Dirigenten wie Valery Gergiev, Giuseppe Sinopoli oder Wolfgang Sawallisch gespielt hat. Auch an den großen Opernhäusern wie der Bayerischen Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, der Oper Köln, der Oper Essen und der Staatsoper Hannover ist er ein regelmäßiger Gast. Neben dem Orchester betätigte sich er sich schon früh als Klavierbegleiter. Nach seiner Liebe zur Oper und zum Gesang, gilt seine Leidenschaft auch dem Jazz. 2005 gründete er zusammen mit Larry Elam (Trompete) die „Philharmonic Clowns“, die regelmäßig mit beliebten Jazzstandards in Hamburg zu hören sind. Ein weiterer wichtiger künstlerischer Schwerpunkt Seibolds liegt in der Kammermusik. In verschieden Ensembles spielte er u. a. beim Schleswig-Holstein Musikfestival, in Hitzacker und den Waldhaus Konzerten Flims. Neben seiner Tätigkeit als Klarinettist engagiert er sich auch als Dozent am Hamburger Konservatorium und als Juror beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert. Als Bläserdozent bereitet er verschiedene Jugendorchester wie das Albert-Schweitzer Jugendorchester, das Orchester der Universität Hamburg sowie verschiedene Sommerakademien auf ihre Konzerte vor.
Fabian Lachenmaier, geboren in der Eifel, studierte an der Hochschule für Musik in Würzburg bei Albrecht Holder und Ulrich Hermann und schloss das Studium 2009 mit Diplom und Auszeichnung ab. Während dieser Zeit wurde er Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie sowie Akademist des Ensemble Modern. 2009/10 war er Praktikant beim SWR Sinfonieorchester. Seit 2010 ist er Mitglied des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Als Kammermusiker machte er u. a. Produktionen mit Ensemble Kontraste Nürnberg für den Bayerischen Rundfunk und ZDF/Arte.
Isaak Seidenberg, 1976 in Osterburg (Altmark) geboren, erhielt seine musikalische Ausbildung am Bach-Gymnasium Berlin bei Kurt Palm, bei dem er auch sein Studium an der Musikhochschule Hanns Eisler fortsetzte. Dieses schloss er bei Stefan Dohr ab. Er war mehrfacher Bundespreisträger bei Jugend musiziert. Erste Engagements führten ihn an die Komische Oper Berlin und an die Oper Frankfurt a.M., bevor er 2002 Hornist im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg wurde.
Fünf Musiker*innen des Philharmonischen Staatsorchesters durchstreifen das Europa des 19. und 20. Jahrhunderts mit einer Gattung, die sich erst allmählich den Platz an der Seite des kammermusikalisch dominierenden Streichquartetts errang: dem Holzbläserquintett. Nach ersten Versuchen im ausgehenden 18. Jahrhundert war es Anton Reicha, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Paris mit seinen Quintetten Furore machte und zum Vorbild für die neubegründete Besetzung wurde. Das Bläserquintett Franz Danzis ist Zeugnis dieser Entwicklung. Obgleich die Kompositionen für Bläserquintette in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts deutlich zurückgingen, widmete sich der französische Komponist Paul Taffanel ausgiebig dieser Gattung. Seine Erfahrungen als Flötist, später Erster Dirigent der Paris Oper klingen im theatralischen Gestus an, der sich mit typisch französischer Eleganz verbindet. Im Laufe des 20. Jahrhundert erlebt die Gattung eine erneute Blüte, zu der sowohl Paul Hindemiths Kleine Kammermusik op. 24,2 als auch die „Three Shanties“ des englischen Komponisten Malcolm Arnold zu zählen sind. Später berühmt geworden mit der Filmmusik zu „Die Brücke am Kwai“ schrieb Arnold sein op. 4 als Solotrompeter des London Philharmonic Orchestra mit gerade einmal 22 Jahren. Ihr Klangideal ist der romantischen Stimmung englischer Seemannslieder verpflichtet.
Ort: Elbphilharmonie, Kleiner Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg
Preise: € 28,00 / 20,00 / 14,00 / 10,00