Ballett von John Neumeier | Dritte Sinfonie von Gustav Mahler
Musikalische Leitung
Simon Hewett
Dirigent
Simon Hewett ist Erster Kapellmeister der Oper Stuttgart und Erster Dirigent des Hamburg Ballett. Darüber hinaus dirigiert er auch regelmäßig für die Opera Australia in Sydney und Melbourne, die Komische Oper Berlin und das Ballett der Pariser Oper. Seine Vorstellungen werden häufig für ihre emotionale Intensität, ihren farbenreichen Orchesterklang und ihre technische Präzision gelobt.
Simon Hewett studierte Dirigieren, Klavier und Klarinette an der University of Queensland. Mit 19 war er der jüngste Finalist im renommierten Wettbewerb für Dirigenten in Australien, dem ABC Young Conductor of the Year Competition. 1998 erhielt er ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und setzte sein Dirigierstudium an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar fort.
Von 2002 bis 2005 arbeitete Hewett als Assistent GMD an der Opera Australia in Sydney. Sein Debüt gab er im Sydney Opera House mit Bizets "Les Pêcheurs de perles" in 2003, gefolgt von Aufführungen des "Il Barbiere di Siviglia", der "Tosca" und "Turandot". 2008 leitete er in Sydney die Wiederaufnahme von Harry Kupfers umjubelter Inszenierung des "Otello", und 2009 dirigierte er Neuinszenierungen von "Aida" und "Così fan tutte". Im Jahr 2011 folgten "Macbeth" für die Opera Australia und "Falstaff" für die West Australian Opera in Perth. 2012 dirigierte er an der Opera Australia zwei Neuinszenierungen von "Le Nozze di Figaro" und "Salome".
2005 bot Simone Young dem jungen Dirigenten die Stelle des Kapellmeisters und Assistenten GMD an der Hamburgischen Staatsoper an. Seit seinem Debüt im gleichen Jahr mit "La Traviata", hat Simon Hewett ein breites Opern- und Ballettrepertoire und über 200 Vorstellungen in Hamburg dirigiert. 2008 stand er zum ersten Mal bei der Inszenierung von "Il Barbiere di Siviglia" am Pult der Komischen Oper Berlin. Im Jahr 2010 dirigierte er am selben Haus "Die Entführung aus dem Serail".
Sein Debüt mit der Oper Stuttgart gab er 2011 mit "Der Fliegende Holländer", wonach ihm die Stelle des Ersten Kapellmeisters angeboten wurde. In der Saison 2012/13 leitete er die Wiederaufnahmen von "Die Fledermaus" und "Tosca", 2013/14 dirigierte er eine Neuinszenierung von "La Bohème" sowie die beiden Wiederaufnahmen von "Eugen Onegin" und "Nabucco".
Als Konzertdirigent hat Simon Hewett das Melbourne Symphony Orchestra, das Sydney Symphony Orchestra und das West Australian Symphony Orchestra geleitet. Sein Interesse an zeitgenössischer Musik wird durch seine langjährige Beziehung mit dem Elision Contemporary Music Ensemble unterstrichen. Dieses führende Ensemble für Neue Musik dirigierte er zum ersten Mal im Jahr 1996. Seitdem begleitete er Elision häufig auf Tourneen durch Europa, Asien und Australien und dirigierte viele Uraufführungen, u.a. die Opern "Opening of the Mouth" von Richard Barrett und "Moon Spirit Feasting" von Liza Lim. Simon Hewett hat mit Elision zudem zwei CDs aufgenommen. Seine Aufnahme von "Opening of the Mouth" wurde als "Aufnahme des Monats" vom BBC Music Magazine ausgezeichnet.
Seit seiner Leitung der Premiere von John Neumeiers "Parzival" am Festspielhaus Baden-Baden im Jahr 2006, unterhält Simon Hewett eine enge Beziehung mit dem Hamburg Ballett. 2009 dirigierte er eine Tournee mit dem Hamburg Ballett in Japan und leitete John Neumeiers Inszenierungen von Mahlers 3. Sinfonie an der Pariser Oper (Bastille) sowie Mahlers 7. und 10. Sinfonie in Hamburg. Seit Oktober 2009 ist Simon Hewett Erster Dirigent beim Hamburg Ballett. 2014 dirigierte er die Uraufführung von John Neumeiers Ballett "Tatjana" mit der von Lera Auerbach als Auftragswerk komponierten Musik, das auch auf DVD erschienen ist. 2015 stand Simon Hewett bei der Uraufführung von "Duse" am Dirigentenpult. Im Dezember 2016 wird Simon Hewett die Deutschlandpremiere von John Neumeiers Ballett "Das Lied von der Erde" zu Musik von Gustav Mahler an der Hamburgischen Staatsoper dirigieren.
Mezzosopran
Katja Pieweck
Sopran
Geburtsort:
Hannover, Deutschland
Studium:
Hochschule für Musik und Theater in Hamburg bei Prof. Ks. Judith Beckmann
Auszeichnungen:
Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis der Körber-Stiftung (2007), Kulturpreis der Berenberg-Bank Hamburg (2000), Erster Preis des Internationalen Robert-Stolz-Gesangswettbewerbs in Hamburg (2000), Masefield-Stipendium der Alfred-Toepfer-Stiftung
Bezug zur Staatsoper:
Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg seit 1999/2000, Mitglied des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Hamburg (1997/98 bis 1998/99)
Wichtige Partien:
Adalgisa (Norma), Mercédès (Carmen), Hexe (Königskinder), Smeton (Anna Bolena), Alisa (Lucia di Lammermoor), Marquise de Berkenfield (La fille du régiment), Sélysette (Ariane et Barbe-Bleue), Arsamene (Xerxes), Sancta Susanna (Klementia), Gertrud/Sandmännchen (Hänsel und Gretel), Frau des Dorfrichters (Jenufa), Valencienne (Die lustige Witwe), Witwe Browe (Zar und Zimmermann), Lola (Cavalleria Rusticana), Damigella Pallade (L’Incoronazione di Poppea), Dorabella (Così fan tutte), Marcellina (Le Nozze di Figaro), Erste Dame (Die Zauberflöte), Donna Elvira (Don Giovanni), Schenkwirtin (Boris Godunov), Mutter (Les Contes d’Hoffmann), Mère Marie (Dialogues des Carmélites), Ciesca (Gianni Schicchi), Suzuki (Madama Butterfly), Frugola (Il Tabarro), Goneril (Lear), Berta/Rosina (Il Barbiere di Siviglia), Marchese Melibea (Il Viaggio a Reims), Ariadne (Ariadne), Adelaide (Arabella), Annina (Der Rosenkavalier), Aufseherin/1. Magd (Elektra), Curra/Preziosilla (La Forza del Destino), Annina (La Traviata), Meg Page/Alice Ford (Falstaff), Giovanna/Maddalena (Rigoletto), Fenena (Nabucco), Emilia (Otello), Fricka (Das Rheingold), Siegrune/Sieglinde (Die Walküre), Magdalena (Die Meistersinger von Nürnberg), Brangäne (Tristan und Isolde), Ortrud (Lohengrin), Adriano (Rienzi), Eglantine (Euryanthe), Ericlea (Il Ritorno d’Ulisse in Patria), Larina (Eugen Onegin), u. a.
Bühnen:
Hamburgische Staatsoper, Semperoper, Staatsoper Unter den Linden, Staatstheater Mainz, Bayerische Staatsoper, Oper Leipzig, Internationale Herrenchiemsee Festspiele, Staatsoper Hannover, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Peter Konwitschny, Karoline Gruber, Claus Guth, Willy Decker, Achim Freyer, Roger Vontobel, Stefan Herheim, Michael Thalheimer, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Simone Young, Sir Simon Rattle, Peter Schneider, Ingo Metzmacher, Gerd Albrecht, Sebastian Weigle, Rolf Beck, Krzysztof Penderecki, u. a.
Foto: Ida Aldrian
Chor
Chor der Hamburgischen Staatsoper
Mit seinen rund 70 Mitgliedern zählt der Chor der Hamburgischen Staatsoper seit vielen Jahren zu den weltweit besten Opernchören. Das vielfältige Repertoire – fast ausschließlich in Originalsprache – ist weit gefächert und reicht von Barock- und Spielopern über die großen Werke Verdis und Wagners bis zu zeitgenössischen Kompositionen.
Fast jeden Abend stehen die Chormitglieder in anderen Rollen auf der Bühne der Staatsoper. Mal als Matrosen, Pilger oder Verschwörer, dann wieder als Höflinge, Jäger, Wahnsinnige oder Gefangene. Als Kreuzritter fuhren sie in „I Lombardi alla prima Crociata“ nach Jerusalem, sie begleiten Madama Butterfly zu ihrer Hochzeit und bejubelten Fürst Igor. Die Sängerinnen und Sänger des Opernchores stellen in jeder Vorstellung ihr künstlerisches Können, ihre Wandlungsfähigkeit und ihre Spielfreude aufs Neue unter Beweis.
2013 hat Eberhard Friedrich die Leitung übernommen.
Foto: Niklas Marc Heinecke
Kinderchor
Hamburger Knabenchor
Chor
Seit über fünfzig Jahren entdecken beim Hamburger Knabenchor Generationen von Jungs ihre Liebe zur Musik. Mit größter Selbstverständlichkeit reifen sie begleitet von Meisterwerken der Musikgeschichte heran und nehmen viele einzigartige Erfahrungen und Fähigkeiten mit in ihr erwachsenes Leben.
Das eigenständige Ensemble ist als gemeinnütziger Verein organisiert und wurde 1960 als "Knabenchor des Norddeutschen Rundfunk" gegründet. Heute singen rund hundert Knaben- und junge Männerstimmen zwischen fünf und 30 Jahren in dem renommierten Chor. Seit 1967 residiert der Hamburger Knabenchor an der Hauptkirche St. Nikolai, die den Verein wesentlich durch die Bereitstellung der Räume unterstützt. Regelmäßig ist der Chor daher in den dortigen Gottesdiensten mit Motetten zu hören.
Der Chor ist zudem häufiger Gast professioneller Ensembles, Konzert- und Opernhäuser und kooperiert mit den großen Kulturinstitutionen der Stadt wie der Hamburgischen Staatsoper, dem Hamburg Ballett, dem NDR Elbphilharmonie Orchester und dem Hamburgischen Staatsorchester. Auf Einladung der Hansestadt Hamburg trat der Chor zuletzt im Deutschen Bundestag in der zentralen Gedenkstunde zum Volkstrauertag und beim Besuch des englischen Königspaares Charles III und seiner Frau Camilla am Mahnmal St. Nikolai auf.
Knaben-Solisten des Chores übernahmen bereits die Partien der Drei Knaben in Mozarts "Die Zauberflöte" in den Opernhäuser von Kiel und Lübeck bis Lissabon und sangen unter Zubin Mehta in der Elbphilharmonie in Alban Bergs "Wozzeck". Zur Tradition des Chores gehören auch Konzertreisen in Europa und nach Übersee, zuletzt nach Japan (2019) und Brasilien (2022).
Künstlerischer Leiter des Hamburger Knabenchores ist seit 2021 der international erfahrene Dirigent, Pianist und Chorleiter Luiz de Godoy.
LUIZ DE GODOY
Künstlerische Leitung
Im Alter von fünf Jahren entdeckte Luiz de Godoy seine Liebe zur Musik. Seine Ausbildung in Klaviersolo, Chor- und Orchesterdirigieren absolvierte er über mehrere Stationen in Brasilien, den USA, Frankreich, Deutschland und Österreich. Von seiner Wiener Almer Mater, der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, erhielt er 2019 den Würdigungspreis. Er wirkte zugleich als Chorleiter renommierter Ensembles wie der Wiener Singakademie und der Chorakademie der Wiener Staatsoper und arbeitete mit vielen Größen wie Gustavo Dudamel, Valery Gergiev, Ton Koopman, Sir Simon Rattle, Franz Welser-Möst und Simone Young, sowie u.a. den Berliner und Wiener Philharmonikern. Als Orchesterdirigent debütierte er 2015 in Brasilien und dirigierte in der Folge in mehreren Ländern Europas, Asiens und Südamerikas, u. a. das ORF-Radiosymphonieorchester Wien und in Produktionen der Hamburgischen Staatsoper das Philharmonische Staatsorchester Hamburg.
2016 wurde Luiz de Godoy zum Kapellmeister der Wiener Sängerknaben berufen, mit denen er Tourneen in über 20 Ländern unternahm. Zeitgleich wurde er mit dem Erwin-Ortner-Preis zur Förderung der Chormusik ausgezeichnet. Zur Spielzeit 2019/20 holte ihn die Hamburgische Staatsoper in die Hansestadt und betraute ihn mit der Leitung ihres Kinder- und Jugendchores. Seit Januar 2021 ist Luiz de Godoy in Personalunion künstlerischer Leiter des Hamburger Knabenchores.
Foto: Marcelo Hernandez
Orchester
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Orchester
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Adam Fischer, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg und seit Juni 2023 auch dessen Ehrendirigent. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan, im Frühjahr 2023 gab das Philharmonische Staatsorchester unter seiner Leitung sein von Publikum und Presse bejubeltes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen, Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019, und 2023 wurde ARCHE erneut mit großem Erfolg aufgeführt.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Foto: Foto: Felix Broede