Sa 03.02.2024, 19.30 Uhr | Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Spiegelsaal
Vortrag N.N.
Niels Wilhelm Gade: Auszug aus Streichsextett Es-Dur op. 44
Hanns Eisler: Präludium und Fuge über B-A-C-H op. 46 für Streichtrio
Antonín Dvorák: Streichsextett A-Dur op. 48
Violine: Solveigh Rose
Violine: Kathrin Wipfler
Viola: Yitong Guo
Viola: Tomohiro Arita
Violoncello: Tobias Bloos
Violoncello: Saskia Hirschinger
In Lübeck geboren, ging Solveigh Rose nach einem Jungstudium an der Lübecker Musikhochschule an die UdK Berlin und studierte bei Thomas Brandis, dem begnadeten Violinpädagogen und ehemaligen 1. Konzertmeister der Berliner Philharmoniker. Stipendien der „Studienstiftung des deutschen Volkes“ und der „Jürgen Ponto Stiftung“ förderten ihr Studium, bis sie 1990 das Probespiel als Geigerin der 1. Violinen des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg gewann.
Von 2000-2009 gastierte sie mit dem Trio Kairos deutschlandweit und in mehreren europäischen Ländern, sowie beim Internationalen Musikfestival Puebla, Mexiko, wo sie auch einen Meisterkurs gab. Mehrere CD- Produktionen als Kammermusikerin bei dem Label Musicaphon liegen vor. Neuerdings spielt sie in neuer Klaviertrio-Formation im Brahms Trio Hamburg, zusammen mit Clemens Malich und Wolf Harden.
Bei ihren solistischen Auftritten wurde sie unter anderem begleitet von dem Sinfonieorchester Berlin mit Beethovens Violinkonzert, dem Philharmonischen Orchester Lübeck unter Gerd Albrecht mit dem 5. Violinkonzert von Mozart und dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter Kent Nagano mit der Uraufführung „The Seasons of Life“ von Régis Campo. Produktionen beim SFB, sowie dem früheren Rias Berlin und dem NDR ergänzten diese.
Neben ihrem Engagement als Orchester- und Kammermusikerin widmet sich Solveigh Rose intensiv der Nachwuchsförderung als Violinpädagogin und Coach bei The Young ClassX sowie als Dozentin bei der Initiative Jugend-Kammermusik Hamburg.
Seit 2021 spielt sie eine italienische Meistervioline von Gasparo da Salò aus dem Jahre 1580. Eine großzügige Leihgabe aus Privatbesitz.
Kathrin Wipfler wurde 1992 nahe Stuttgart geboren. Sie war Jungstudentin bei Emily Körner in Stuttgart und studierte bei Elisabeth Kufferath in Hannover sowie ergänzend, im Rahmen eines Auslandsstudiums, bei Nora Chastain in Zürich. Während ihrer Studienzeit war sie fünf Jahre Stipendiatin der Landessammlung Streichinstrumente Baden-Württemberg. Sie bildete sich zudem auf zahlreichen Meisterkursen u.a. bei Nora Chastain, Mi-Kyung Lee, Donald Weilerstein, Mauricio Fuks und András Keller weiter. Als leidenschaftliche Kammermusikerin erhielt sie 2016 ein Stipendium für das Yellow-Barn Kammermusikfestival in Vermont, USA und hatte dort die Möglichkeit, gemeinsam mit Mitgliedern des Cleveland-, Juilliard und Brentano String Quartets zu arbeiten und gemeinsam aufzutreten. Weiterhin durfte sie sich bereits als Kammermusikpartnerin von Elisabeth Kufferath und Donald Weilerstein zählen. Orchestererfahrung sammelte Kathrin Wipfler als Praktikantin und ständige Aushilfe bei der NDR Radiophilharmonie Hannover sowie bei weiteren Aushilfstätigkeiten u.a. beim NDR Elbphilharmonieorchester und beim Staatsorchester Stuttgart. Seit 2018 spielt sie im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
Yitong Guo wurde in Lanzhou (China) geboren und wuchs in Beijing auf. Er studierte an der New Yorker Juilliard School, der Manhattan School of Music sowie an der Barenboim-Said Akademie Berlin und am Mozarteum Salzburg. Derzeit setzt er sein Konzertexamen an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg fort. Zu seinen Lehrern und Mentoren gehören Thomas Riebl, Pinchas Zukerman, Hartmut Rohde, Anna Kreetta, Patinka Kopec, Samuel Rhodes. Yitong Guo erhielt den 1. Preis beim International Clara Schumann Competition, den 2. Preis beim Hudson Valley String Competition, Young Artist Award des National Arts Centre in Kanada und den 5. Platz beim International Max Rostal Competition. Als Musiker hat er an verschiedenen Festivals und Meisterkursen teilgenommen, wie z.B. am Ravinia Festival, am Yellow Barn Festival, am International Musicians Seminar Prussia Cove und an der Seiji Ozawa International Academy. Seit 2020 ist Yitong Guo Bratscher im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
Tomohiro Arita stammt aus Osaka, Japan. Schon im frühen Kindesalter erlernte er das Geigenspiel und entdeckte mit 15 Jahren die Bratsche für sich. Sein Bachelor-Studium absolvierte er bei Toshihiko Ichitsubo an der Universität der Künste Tokio; es folgte sein Masterstudium bei Simone von Rahden an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Schon während des Studiums sammelte er Orchestererfahrungen im NHK Symphony Orchestra, in der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und im Rundfunk Sinfonieorchester Berlin als Akademist sowie bei internationalen Festspielen wie dem Verbier Festival und dem Lucern Festival. Als Bratschist beim Japan National Orchestra tritt er regelmäßig in Japan auf. Seit August 2021 spielt Tomohiro Arita im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
Tobias Bloos erhielt zunächst Cellounterricht bei Martin Löher, ab 1994 dann bei Wolfgang Mehlhorn an der Musikhochschule Hamburg. Seit Oktober 2002 studiert er an der Universität der Künste Berlin bei Wolfgang Boettcher. Der gebürtige Hamburger ist 1. Preisträger verschiedener Wettbewerbe wie Jugend musiziert, des Domenico Gabrielli-Cellowettbewerbs, des Internationalen Kammermusikwettbewerbs Charles Hennen in Heerlen (Niederlande), des Internationalen Kammermusikwettbewerb in Caltanissetta (Italien) und er erhielt den Eduard-Söring-Preis der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper. Tobias Bloos konzertierte u. a. bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem Schleswig-Holstein Musik Festival. Seit 2008 ist er festes Mitglied des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Saskia Hirschinger wurde 1995 in Halle an der Saale geboren und erhielt ab ihrem fünften Lebensjahr Cellounterricht bei Tamara Steger. 2014 begann sie ihr Studium bei Wen-Sinn Yang an der Hochschule für Musik und Theater München. Wichtige musikalische Impulse erhielt sie bei Meisterkursen von Wolfgang Boettcher, Frans Helmerson, Wolfgang Emanuel Schmidt, Jens Peter Maintz und Troels Svane. In der Spielzeit 2018/19 war Saskia Hirschinger Akademistin im NDR Elbphilharmonie Orchester. Im Anschluss daran setzte sie ihr Masterstudium bei Martin Ostertag an der Hochschule für Musik Karlsruhe fort. Zudem war sie Preisträgerin diverser Wettbewerbe und der Neue Liszt Stiftung Weimar. Saskia Hirschinger war Stipendiatin von „Live Music Now“ München und Trägerin des Deutschlandstipendiums. Orchestererfahrung sammelte sie als Cellistin im Staatsorchester Stuttgart sowie als Aushilfe im hr-Sinfonieorchester und im NDR Elbphilharmonie Orchester. Seit März 2020 spielt Saskia Hirschinger im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
"Sprache“ ist unser Thema der dreiteiligen Veranstaltungsfolge „Musik und Wissenschaft“. Wir wissen, es gibt unter den Menschen unzählige Sprachen, je verschieden nach Zugehörigkeit der Menschen zu familiären, zu großfamiliären Gruppen und schließlich zu Verbänden und Gesellschaften. Wir sprechen von natürlichen Sprachen. Sie dienen der Verständigung unter den Menschen, der Kommunikation, und bedeuten zugleich Abgrenzung in ihrer jeweiligen Eigenart. Diese Abgrenzungen werden freilich übersprungen durch das Erwerben, das Erlernen der anderen Sprache.
Wir wissen, Sprache ist Teil unseres alltäglichen Lebens. Sie fungiert als wesentliches Mittel der Verständigung. Doch sie ist mehr! Sie ist Ausdruck der Persönlichkeit und sie klingt jeweils anders, wenn in ihr die Rede von Leiden oder Freude, von Lieben oder Hassen ist. Sprache ist im Wandel, verändert sich im Zeichen der realen Umstände und Verhältnisse – und dies ständig, fortwährend!
Ein Konzertereignis heute, basierend auf verschiedenen Werken aus Klassik, Romantik und Moderne macht unmittelbar deutlich und dem Hörenden verständlich, dass da Botschaften, Stimmungen, Erlebnisse von Not und Freude in unterschiedlichen musikalischen Sprachen, verschiedenen Werkformaten zum Ausdruck gebracht werden.
Ebenso hören wir nach wenigen Takten einer Komposition nicht nur welcher Epoche sie entstammt, sondern auch, welche individuellen Sprachelemente des Musikalischen ihr zugrunde liegen. Ob es Musik eines Igor Strawinsky, eines Antonín Dvořák oder eines Bohuslav Martinů ist oder ob sie von Hanns Eisler stammt. Gleichwohl offenbaren all diese Kompositionen und Werkschöpfungen nicht nur Verschiedenes, sondern vor allem auch etwas allen Gemeinsames, nämlich ihre Bindungen an eine übergeordnete Ordnung in Material und Struktur, in Tonalität und formale Essenzen. Genau diese allseitigen Bindungen bilden die Grundlage dafür, dass wir von Musik als einer „universellen Sprache“ sprechen.
Ort: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Spiegelsaal, Steintorplatz 20099 Hamburg
Preis: € 28,00